Australische Pavlova – eine himmlisch luftige Versuchung in Weiß-Rot-Blau

Hallo,

ich bin’s wieder, Philine, und diesmal mit meiner leckeren australischen Pavlova heute bei suessundselig zu Gast.

Wenn aus einem Inder vom einen auf den anderen Tag ein Australier wird, ist das ein Grund zu feiern – für Australien, weil das 25 Mio. Einwohner Land einen neuen Staatsbürger begrüßt, für den Neueingebürgerten, weil er nun mehr Reisefreiheit hat. Zu diesem besonderen Anlass habe ich beschlossen einen höchst patriotischen Backversuch zu wagen. Die Australier haben als Einwanderungsland – abgesehen vom BBQ – kein wirkliches Nationalgericht.  Am ehesten reicht eine süße Nachspeise an diesen Status heran, deren Erfindung dummerweise aber auch die Neuseeländer für sich beanspruchen: Pavlova! Die Baisertorte wurde – soviel steht fest – nach der russischen Ballerina Anna Pawlowa benannt. Da sich diese weiße Torte garniert mit roten und blauen Beeren farblich wunderbar der Australischen Flagge anpasst ist sie für diesen Anlass optimal. Ganz im Gegensatz zur Backausrüstung meiner neuen Küche. Dennoch habe ich versucht auch ohne Backblech, Backpapier, Rührschüssel oder Teigspatel eine kleine australische Primaballerina zu zaubern. Wie gut das geklappt hat und worauf man dabei achten sollte lest ihr hier…

Pavlova

Zutaten:

Für den Baiserboden:

  • 5 Eier (Eiweiß)
  • 1 TL weißer Essig
  • 1 TL Speisestärke
  • ½ TL Vanillearoma oder 1 Pck. Vanillezucker
  • 270g weißer Zucker

Für die Füllung:

  • 1 Becher Schlagsahne
  • 300g Früchte (für die australisch-patriotische Variante am besten Himbeeren, Erdbeeren und Blaubeeren – idealerweise frisch. Ansonsten gehen aber auch alle anderen Früchte, z.B. Kiwis oder Bananen. In Australien ebenfalls sehr beliebt ist die Variante mit frischen Passionsfrüchten aus dem Garten.)

Baiser

Zubereitung:

Backofen auf 180 ° C vorheizen. Auf einem Backblech einen ca. 20 cm großen Kreis ziehen (um einen Teller oder ähnliches) und den Kreis mit Butter einfetten. (Ich habe als Notlösung Alufolie auf einem Backrost genommen, der Kuchen lässt sich schwerer lösen und das Baiser ist ein bisschen gebrochen, es geht aber in argen Notfällen auch.)

Die 5 Eiweiße in einer fettfreien Schüssel schlagen bis sie langsam fest werden. Den Zucker löffelweise langsam dazugeben und weiter schlagen bis der Eischnee steif ist und die Zuckerkörner sich aufgelöst haben (im Zweifelsfall ein bisschen Eischnee zwischen den Fingern zerreiben und testen, ob noch Körner zu fühlen sind – vorsicht, beim Naschen besteht Suchtgefahr, schmeckt wie himmlisch-weiche Marshmallow-Creme!). Wenn sich der Zucker aufgelöst hat und der Eischnee steif ist, Essig, Vanille und Speisestärke vorsichtig unterheben und noch mal kurz schlagen. Die feste, glänzende Baisermasse auf ein gefettetes Backblech geben und zu einem Kreis formen. Ich habe absichtlich ein paar Cremespitzen stehen lassen, weil ich den Anblick einfach viel verlockender finde aber backtechnisch ist es cleverer die Oberfläche glattzustreichen, damit man hinterher keine schwarzen Spitzen hat und der Rest noch zu weich ist. Je nachdem welchen Durchmesser der Kreis hat (bei mir waren es ca. 23 cm) sollte die Baisermasse etwa 3 cm hoch stehen. Das Blech dann in den Ofen schieben und die Temperatur auf 100° C runterdrehen. Die Pavlova etwa eine Stunde backen, dann die Ofentür öffnen und auskühlen lassen.

Ziel ist es, dass die Baisermasse außen knusprig wird aber hell bleibt und innen im Kern weich ist. Der Boden sinkt beim Abkühlen leicht ab. Da man das Ganze hinterher aber ohnehin mit steif geschlagener Sahne und Früchten dekoriert, fällt das nicht weiter auf. Ich konnte leider nur tiefgekühlte Blaubeeren bekommen, davon rate ich allerdings ab. Frische Früchte sehen viel, viel besser aus und schmecken auch toller. Das Fazit eines gebürtigen Australiers zu meiner ersten Pavlova: „You will make a good Aussie-wife one day!“ ;-)

 

Philine, Backneuling und Landei,das gerade nach Sydney gezogen ist und es auch hier nicht schafft von der Farbe rot loszukommen.

2013-02-08 17 58 11Über mich

Obwohl ich ein begeisterter Anhänger der Resultate von Anjas spontanen Backanfällen bin und Süßes auch mich immer selig macht – insbesondere cremige Torten – gehöre ich selbst eher zur Koch- als zur Backfront. Wenn ich dann doch einmal jemandem eine Freude zum Geburtstag machen will, muss es schnell und einfach gehen (Während der gesamten Schulzeit haben meine Freunde ausnahmslos Kalte Schnauze von mir bekommen.) Aber da mir hier in Sydney niemand mehr mit gebackenen Köstlichkeiten den Alltag versüßt und alles so furchtbar teuer ist (und sowieso nie so schmeckt wie Zuhause), wird es höchste Zeit für mich, Projekt „B“ nun in Angriff zu nehmen… Meine Entdeckungen und Erkenntnisse auf der abenteuerlichen Reise in die große weite Welt des Backens, gewürzt mit einer kleinen Prise Exotik, werde ich mit den Lesern dieses Blogs hin und wieder in einem Gastbeitrag teilen.

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